Während meine Eltern und meine Schwester an der Westküste vor Buschfeuern, Zyklonen und Fliegen flüchten, lass ich’s mir bei unseren Verwandten nahe Brisbane gut gehen. Das erste mal seit einem halben Jahr ein eigenes Zimmer! Endlich wiedermal geregelte Essenszeiten und die erste ameisenfreie Küche seit langem.
Ich verbringe einige wunderschöne Tage am Rainbowbeach, mit meinem Gleitschirm, der die Reise von Indien hier her gut überstanden hat. Nur die Wachssiegel waren völlig zerbröckelt und das Baumwolltuch alles andere als weiß. Wer nicht weiß wovon ich schreibe, der hat meine Inas Welt Artikel nicht gelesen…. (Das ist eine versteckte Aufforderung dies zu tun ☺)
In den ersten Tagen verbrannte nicht nur meine Haut fürchterlich, trotz ständigem Einkremen und Von-Schatten-zu-Schatten-Rennen, sondern auch der Busch. Wanderwege waren gesperrt, wegen Buschfeuergefahr. Von jedem erhöhten Punkt aus konnte man ringsum überall die Rauchwolken aufsteigen sehen.
Rainbowbeach war toll. Tolle Tage, tolle Flüge, viel gelernt und viele Leute kennen gelernt.
Dann begann der Regen. Ich rettete mich noch ins kleine Mooloolah zu meinen Verwandten, bevor es richtig los ging. Der Regen hörte nämlich erstmal nicht mehr auf. Straßen waren überschwemmt, Bäume fielen, dann verabschiedete sich das Telefon. Danach das Internet. Dann der Strom. Damit auch die Wasserversorgung im Haus, weil das Wasser aus Tanks gepumpt werden muss. Und bald verabschiedete sich auch mein Plan noch in den Süden zu reisen, weil die Straßen wegen Überflutung gesperrt waren und kein Bus fuhr. Von dem neuen Plan, Richtung Norden zu reisen, verabschiedete ich mich ebenfalls, nachdem ich erfuhr, dass die Straßen in den Norden auch überflutet sind.
Die Australier gingen aber erstaunlich ruhig damit um, dass sie für 4 Tage keinen Strom hatten. Der geplante Campingausflug fiel ins Wasser und wurde durch eine Poolparty ersetzt. Unter jedem Verandadach fanden Grillpartys statt, weil das Fleisch in den Gefriertruhen aufgetaut war. Als die Supermärkte wieder aufmachten, hatten sie leere Kühlregale, weil natürlich die Generatoren kaputt waren. Und ich sorgte für einigen Spaß, weil ich im australischen Sommer fror (Ja, 25 Grad fühlen sich für mich inzwischen unglaublich kalt an) und weil ich begeistert Fotos von Schildern machte, die in den geschlossenen Läden hingen (sie Fotos).
Inzwischen scheint wieder die Sonne, alles grünt und wächst, die Wasserspeicher sind wieder gefüllt und das Internet ist zurückgekehrt.
Nun ist wieder Schwitzen angesagt und Sonnenbrand in kürzester Zeit. Deutsche Sonnenkreme versagt hier den Dienst. Der Campingausflug wurde nachgeholt, ich bekam den Australia Zoo zu sehen (in dem Crocodile Hunter Steve Irwin immer die Krokodile geärgert hat), die starken Regenfälle wurden genutzt, um gigantische Wasserfälle zu besichtigen, von denen auch tatsächlich Wasser fällt (die meiste Zeit des Jahres sind sie nämlich trocken) und Michael (da die Verwandtschaftsbeziehung äußerst verwirrend ist, nenne ich ihn einfach meinen Cousin) nutzt jede freie Minute, um mich auf Ausflüge mitzunehmen.
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